Abschluss Gehaltstarifvertrag zwischen ADEXA und ADA

Abschluss Gehaltstarifvertrag zwischen ADEXA und ADA: Höhere Löhne erreicht.

Im Juli 2024 haben die Apothekengewerkschaft ADEXA und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) einen neuen Gehaltstarifvertrag abgeschlossen. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt für die rund 65.000 Apothekenangestellten in Deutschland, die von den neuen Regelungen profitieren werden. Die Verhandlungen wurden von beiden Seiten als herausfordernd, aber letztlich als erfolgreich beschrieben.

Hintergrund und Forderungen

ADEXA hatte den bisherigen Tarifvertrag zum 31. Dezember 2023 gekündigt und forderte eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Inflation gerecht zu werden. Im Jahr 2022 betrug die Inflationsrate 7,9 Prozent und für 2023 wurde eine Rate von 6,0 Prozent prognostiziert, was zu erheblichen Reallohnverlusten bei den Apothekenangestellten führte.[5][9]

Neue Gehaltsstrukturen

Ab dem 1. Juli 2024 tritt der neue Tarifvertrag in Kraft, der für alle Berufsgruppen und Kammerbezirke (außer Nordrhein und Sachsen) gilt. Hier einige der wesentlichen Punkte des neuen Vertrags:

  • Gehaltserhöhungen: Die Gehälter der Apothekenangestellten werden je nach Berufsjahr und Qualifikation unterschiedlich angehoben. Beispielsweise erhalten Angestellte im ersten und zweiten Berufsjahr künftig 2.306 Euro, während jene im zehnten bis dreizehnten Berufsjahr 2.523 Euro erhalten. Für erfahrene Mitarbeiter mit über 14 Berufsjahren steigt das Gehalt auf 2.687 Euro.[6]
  • Ausbildungsvergütungen: Auch die Vergütungen für Auszubildende wurden erhöht. PKA-Auszubildende im ersten Lehrjahr erhalten nun 850 Euro statt der bisherigen 793 Euro. Im zweiten und dritten Lehrjahr steigen die Vergütungen auf 900 Euro bzw. 950 Euro.[6][7]
  • Arbeitszeit und Urlaub: Ab August 2024 wird die Wochenarbeitszeit von 40 auf 39 Stunden reduziert. Der Urlaubsanspruch wird von 34 auf 35 Tage pro Jahr erhöht, mit einem zusätzlichen freien Tag für Mitarbeitende mit mehr als vier Jahren Betriebszugehörigkeit.[6]

Weitere Vereinbarungen

Neben den sofortigen Änderungen ab Juli 2024 wurde auch eine weitere Gehaltserhöhung ab Januar 2026 um 3 Prozent vereinbart. Diese Regelungen sollen die Apothekenbranche für Fachkräfte attraktiver machen und dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegenwirken.[6][9]

Reaktionen und Einschätzungen

Die Reaktionen auf den neuen Tarifabschluss sind überwiegend positiv. Tanja Kratt, Bundesvorstand und Leiterin der ADEXA-Tarifkommission, betonte die Notwendigkeit der Gehaltserhöhungen angesichts der hohen Inflation und der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Sie hob hervor, dass die neuen Regelungen für alle Berufsgruppen fair seien und insbesondere die Bedeutung der Fort- und Weiterbildung betonten.[5][9]

Von Seiten des ADA erklärte man, dass die Investitionen in das Personal unerlässlich seien, um die Zukunft der Apotheken zu sichern. Andreas May vom ADEXA-Vorstand ergänzte, dass die Gehaltserhöhungen ein wichtiges Signal an die Branche seien, um weiterhin attraktiv für qualifizierte Fachkräfte zu bleiben.[9]

Fazit

Der neue Gehaltstarifvertrag zwischen ADEXA und ADA stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Sicherstellung fairer Löhne für Apothekenangestellte dar. Durch die Vereinbarungen sollen nicht nur die aktuellen Lebenshaltungskosten besser gedeckt, sondern auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes Apotheke gesteigert werden. Dies ist insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels und der wirtschaftlichen Herausforderungen ein positives Zeichen für die Branche und ihre Mitarbeiter.

Für weitere Informationen und detaillierte Gehaltstabellen können Sie die offiziellen Seiten von ADEXA und ADA besuchen oder aktuelle Veröffentlichungen in Fachzeitschriften wie der "Deutschen Apotheker Zeitung" einsehen.[6][7][8][9]

21.07.2024