Coralie Fargeat: Horrorfilme als Spiegel gesellschaftlicher Ängste

Coralie Fargeat erklärt, dass Horrorfilme Empowerment bieten.

Coralie Fargeat und die Bedeutung des Horrorfilms

Coralie Fargeat und die Bedeutung des Horrorfilms

Der Horrorfilm hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebt, wobei feministische Perspektiven zunehmend in den Fokus rücken. Die französische Filmregisseurin Coralie Fargeat, bekannt für ihr Werk 'La sustancia', äußerte sich kürzlich zur Rolle des Horrorfilms und seiner Fähigkeit, wichtige gesellschaftliche Themen zu beleuchten. Fargeat betrachtete dieses Genre als ein kraftvolles Medium zur Auseinandersetzung mit Angst und Trauma, insbesondere für Frauen.

In einem Interview erklärte sie, dass der Horrorfilm oft als eine Plattform diene, auf der tiefsitzende Ängste und gesellschaftliche Tabus thematisiert werden könnten. Ihrer Meinung nach ermöglicht es das Genre, Emotionen und Erfahrungen, die oft im Verborgenen bleiben, sichtbar zu machen. Sie nannte Beispiele aus der zeitgenössischen Filmproduktion, in denen Charaktere mit persönlichem, emotionalem Schmerz konfrontiert werden, was zu einer unverblümten Auseinandersetzung mit Themen wie Gewalt und Unterdrückung führt.

Fargeat beleuchtete auch, dass viele Schauspielerinnen wie Demi Moore und Margaret Qualley in Horrorfilmen auftreten und dadurch diesen Genrewechsel hin zu ernsthaften Themen unterstützen. Sie stellte fest, dass solche Produktionen oft die stärksten Möglichkeiten bieten, um gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und die Stimme von Frauen zu stärken. Diese Sichtweise wird von vielen in der Branche geteilt, die gleichfalls der Meinung sind, dass Horrorfilme die Möglichkeit bieten, das Unaussprechliche auszusprechen.

Die Regisseurin gab außerdem zu bedenken, dass der Einfluss von Social Media, vertreten durch Persönlichkeiten wie Kylie Jenner, das Bild des Horrorfilms heute prägt. Die Darstellung von Angst oder Schock in diesen digitalen Räumen hat das Publikum auf eine Art und Weise sensibilisiert, die auch Filmproduktionen beeinflusst. Fargeat war der Überzeugung, dass die Verschmelzung traditioneller Erzählformen mit modernen Ausdrucksformen des Horrors eine neue Generation von Filmemachern inspiriert.

Abschließend betonte Coralie Fargeat, dass der Horrorfilm nicht nur Unterhaltung ist, sondern auch ein wichtiges gesellschaftliches Medium, das zur Reflexion anregen kann. Für sie gibt es keinen Zweifel daran, dass das Kino als Kunstform eine transformative Kraft besitzt, die über das Bloß-unterhalten hinausgeht. Sie schloss mit der Hoffnung, dass zukünftige Werke im Horrorbereich weiterhin mutig und innovativ bleiben, um relevante Themen anzugehen und Vielfalt zu fördern.

Autorin: Anita Faake, Dienstag, 7. Januar 25###

07.01.2025