Juan José Millás: Literatur, Wissenschaft und Menschheitsthemen im Interview

Juan Jose Millás beginnt sein Interview mit Broncano mit Humor.

Einblicke in das Gespräch zwischen Juan José Millás und Juan Luis Arsuaga

Einblicke in das Gespräch zwischen Juan José Millás und Juan Luis Arsuaga

In einem bemerkenswerten Interview zwischen dem spanischen Schriftsteller Juan José Millás und dem bekannten Evolutionsbiologen Juan Luis Arsuaga wurden tiefgreifende Themen angesprochen, die das Verhältnis von Literatur und Wissenschaft betreffen. Millás, der für seine fesselnden Erzählungen bekannt ist, stellte zu Beginn des Gesprächs seine Faszination für die menschliche Existenz und deren Entwicklung in den Mittelpunkt. Nach seinen Äußerungen, die von einer gewissen Skepsis gegenüber der modernen Gesellschaft geprägt waren, betonte er die Notwendigkeit, die Verbindungen zwischen Mensch und Natur besser zu verstehen.

Arsuaga, der weithin für seine Forschung zur Evolution des Menschen geschätzt wird, antwortete darauf, dass das Verständnis unserer biologischen Wurzeln entscheidend sei, um die menschliche Psychologie und das Verhalten zu entschlüsseln. Während desDialogs thematisierten die beiden Experten die Auswirkungen der Evolution auf unsere sozialen Strukturen. Millás äußerte, dass er oft darüber nachdenke, wie viele unserer kulturellen Normen aus einer Zeit stammen, in der die Menschen noch in sehr unterschiedlichen Lebensumständen lebten.

Zu den Highlights des Gesprächs gehörte die Diskussion über den Einfluss der Wissenschaft auf die Literatur. Millás erklärte, dass er Privilegien darauf lege, wie wissenschaftliche Entdeckungen die narrativen Möglichkeiten erweitern können. Die Verbindung zwischen Erzählungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen biete einen reichen Boden für kreative Arbeiten. Arsuaga stimmte zu und fügte hinzu, dass Wissenschaft oft als unromantisch empfunden werde, jedoch die technische Einflussnahme auf narrative Strukturen und Erzähltechniken nicht zu unterschätzen sei.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Rolle der Fantasie in der Forschung und im kreativen Prozess. Millás bezeichnete die Fantasie als ein essentielles Werkzeug zur Erklärung komplexer wissenschaftlicher Konzepte. Dies ermögliche es, eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen zu schlagen. Arsuaga, der diese Sichtweise unterstützte, bemerkte, dass viele wissenschaftliche Durchbrüche aus der Vorstellungskraft entstanden seien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gespräch eine spannende Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft aufzeigte. Millás' und Arsuagas Ideen laden dazu ein, über die Grenzen der Disziplinen hinauszudenken und die Bedeutung beider Bereiche für das Verständnis des Menschseins zu reflektieren. Dieses Interview bietet nicht nur interessante Perspektiven, sondern ermutigt auch zu einem interdisziplinären Dialog, der in der heutigen Gesellschaft von großer Relevanz ist.

Autor: Anita Faake, Donnerstag, 12. September 24###

12.09.2024