Umstrukturierung: SAP will nun bis zu 10.000 Jobs streichen

SAP plant Jobkürzungen: Bis zu 10.000 Stellen weg.

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Umstrukturierung: SAP will nun bis zu 10.000 Jobs streichen

Der deutsche Software-Riese SAP plant eine weitreichende Umstrukturierung, die bis zu 10.000 Stellen betreffen könnte. Wie das Unternehmen in einer Pressekonferenz mitteilte, soll die Maßnahme dazu dienen, die Effizienz zu steigern und SAP fit für zukünftige Herausforderungen zu machen. Diese Nachricht trifft sowohl die Belegschaft als auch die Industrie schwer und löst zahlreiche Reaktionen aus.

Die Umstrukturierung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, die der Konzern seit Beginn des Jahres verfolgt. Ziel ist es, die Innovationskraft zu stärken und die Marktführerschaft in den Bereichen Cloud-Computing und künstliche Intelligenz auszubauen. SAP-CEO Christian Klein erläuterte, dass die Notwendigkeit der Umstrukturierung aus den veränderten Marktbedingungen resultiere. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns den dynamischen Veränderungen anpassen“, so Klein.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Restrukturierung liegt auf der Neuausrichtung der Geschäftsbereiche. Bestimmte Abteilungen und Funktionen sollen zusammengelegt, andere ausgelagert oder ganz eingestellt werden. „Wir suchen nach Wegen, wie wir unsere Ressourcen optimal einsetzen können“, erklärte Klein weiter. „In einigen Bereichen haben wir Überkapazitäten, die es zu reduzieren gilt.“ Die geplanten Stellenstreichungen sollen bis Ende des nächsten Jahres schrittweise umgesetzt werden.

Die Nachricht über den Stellenabbau hat bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern naturgemäß für Beunruhigung gesorgt. Der Betriebsrat kritisierte die Pläne scharf und forderte ein sofortiges Gespräch mit der Unternehmensführung. „Die geplanten Einschnitte sind ein harter Schlag für die Belegschaft“, sagte Betriebsratschef Michael Schröder. „Wir erwarten deutliche Zugeständnisse in den Verhandlungen und werden das Unternehmen in die Pflicht nehmen, sozialverträgliche Lösungen zu finden.“

Auch aus der Politik und von Gewerkschaften kam Kritik. So äußerte sich etwa der Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, skeptisch zu den Plänen: „SAP als einer der größten Arbeitgeber im IT-Sektor hat eine große Verantwortung. Diese drastischen Maßnahmen bedrohen nicht nur Existenzen, sondern könnten auch die Innovationsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen.“

Andererseits gibt es auch Stimmen, die die Notwendigkeit der Umstrukturierung unterstreichen. Vor allem Analysten und Marktbeobachter sehen die drastischen Schritte als notwendigen Akt, um in einem immer härter umkämpften Marktumfeld bestehen zu können. „Cloud-Computing und künstliche Intelligenz sind die Zukunft der IT-Industrie“, sagt Analyst Thomas Langer von der Bankhaus Metzler. „SAP muss sich neu erfinden, um nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.“

Ein Blick auf die Zahlen zeigt die Dringlichkeit der Maßnahmen. Obwohl SAP im letzten Geschäftsjahr ein solides Wachstum verzeichnete, ging der Gewinn zurück. Besonders die traditionelle Software-Sparte kämpft mit stagnierenden Umsätzen. Dagegen wächst das Geschäft im Bereich Cloud-Computing rasant – allerdings ist hier auch der Wettbewerbsdruck deutlich höher.

Die Unternehmensführung betonte, dass die Umstrukturierung nicht nur Arbeitsplatzabbau, sondern auch Investitionen in zukunftsträchtige Geschäftsbereiche vorsieht. So sollen erhebliche Mittel in Forschung und Entwicklung fließen, insbesondere in den Bereichen maschinelles Lernen und Big Data. „Wir investieren in die Technologien von morgen“, sagte Klein. „Dies ist keine reine Sparmaßnahme, sondern eine strategische Neuausrichtung.“

Wie genau die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt werden sollen, ist noch unklar. Klein versprach, dass ein Sozialplan ausgearbeitet werde, der möglichst viele Härten abfedern soll. Die kommenden Wochen und Monate dürften für SAP und seine Belegschaft turbulent werden. Die angekündigten Maßnahmen zeigen jedoch deutlich, dass sich der Konzern radikal auf die Zukunft ausrichten will.

Author: Anita Faake, Dienstag, 23. Juli 24###

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23.07.2024